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Kategorie: Rezensionen

Markus Kaup: Entwicklungs- und Erfolgsfaktoren für Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen in Deutschland und der EU im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie. Köln 2002 (Kölner Forschungen zur Wirtschafts- und Sozialgeographie 52). 299 S.

Die vorliegende Dissertation wurde im Wirtschafts- und Sozialgeographischen Institut der Universität zu Köln angefertigt. Der Verfasser geht dabei aus von der gegenwärtig intensiv geführten Diskussion um die Fragen der Ressourcenverknappung und der Nachhaltigkeit der Produktion. Hier können nachwachsende Rohstoffe einen Beitrag leisten, allerdings nur dann, wenn sie im Hinblick auf Qualität und Preis wettbewerbsfähig sind.
Die Arbeit ist in mehrere Hauptkapitel gegliedert. In einem ersten Zugang werden die ökonomischen und politischen Faktoren untersucht, die für die zukünftige Entwicklung der Erzeugung nachwachsender Rohstoffe von Bedeutung sind. Daran anschließend werden die öffentlichen Fördermaßnahmen analysiert und bewertet. Es folgt ein Kapitel, in dem die Marktchancen für Naturfaser-Verbundstoffe, Bio-Kunststoffe und Bio-Schmierstoffe im Hinblick auf Volumina und Preise betrachtet werden. Auf eine Zusammenfassung der Ergebnisse und der Formulierung von Hypothesen für die Ausbildung von innovativen Produktketten für nachwachsende Rohstoffe folgt die Auswertung einer Primärerhebung, in der die wichtigsten Erfolgsfaktoren identifiziert werden. Hierbei wird nach übergreifenden Makro-Erfolgsfaktoren sowie rohstoffseitigen, produktionskostenseitigen und qualitätsseitigen Erfolgsfaktoren unterschieden. Die gefundenen Ergebnisse können als Entscheidungsgrundlage dienen für die Konzeption von Fördermaßnahmen und Unternehmensstrategien.
Die umfangreiche Analyse zeichnet sich durch ein klares methodisches Forschungsdesign, eine sichere Beherrschung der Methoden, eine sehr gute Dokumentation der Ergebnisse in Form von Tabellen, Grafiken und Abbildungen aus. Sie ist allen, die sich mit Fragen der Produktion nachwachsender Rohstoffe beschäftigen, als Lektüre zu empfehlen.
Autor: Hans-Wilhelm Windhorst

Quelle: Erdkunde, 57. Jahrgang, 2003, Heft 2, S. 156