Johannes Müller: Landschaftselemente aus Menschenhand. Biotope und Strukturen als Ergebnis extensiver Nutzung. München et al. 2005. 272 S.

Noch heute kann man in der Kulturlandschaft Mitteleuropas viele Landschaftselemente entdecken, die durch ehemalige agrarische Nutzung entstanden sind und die heute im Rahmen des Biotopschutzes erhalten bzw. wiederhergestellt werden sollen.

Martin Seger, Friedrich Palencsar: Istanbul. Metropole zwischen den Kontinenten. Berlin, Stuttgart 2006 (Urbanisierung der Erde 10). 358 S.

Byzanz, Konstantinopel, Istanbul – die wechselnden Namen der „Metropole zwischen den Kontinenten“ stehen für die wechselhafte Geschichte und die große Bedeutung, die dieser Stadt in der Geschichte zukam und noch zukommt, sie stehen aber auch für die jeweils unterschiedliche Positionierung der Stadt in wechselnden Raumkonstrukten zwischen Europa und Asien.

Detlef Müller-Mahn, Ute Wardenga (Hg.): Möglichkeiten und Grenzen integrativer Forschungsansätze in Physischer Geographie und Humangeographie. Leipzig 2005 (forum IfL 2). 136 S.

Basis des Bandes ist ein DFG-Rundgespräch 2004 zu einem Thema, mit dem der Titel des zu besprechenden Werkes identisch ist. „Schon wieder Nabelschau“ stöhnen dann manche auf, nicht bedenkend, dass Standortbestimmung und fachwissenschaftliche Reflexion Notwendigkeiten darstellen, auch wenn sie mühsam und nicht immer beliebt sind. Einmal mehr geht es um die beiden Hauptteilgebiete der Geographie und deren Stellung zueinander und um ihre theoretischen und (forschungs)praktischen Beiträge zu einer integrativen geographischen Sichtweise.

Leibniz-Institut für Länderkunde (Hg.): Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland. 13 Bänden. Heidelberg et al. 2000-2006.

Ein Großteil der Information, welche wir bei unseren täglichen Tätigkeiten verarbeiten, hat einen Bezug zur geographischen Umwelt, ist also räumlich verortbar. Karten sind das wichtigste Hilfsmittel zur anschaulichen Vermittlung raumbezogener Information. In einem Atlas werden Landkarten nach thematischen, inhaltlichen oder regionalen Kriterien gesammelt und in einheitlicher Darstellung in Buchform oder loser Folge publiziert.

Hans-Dieter Haas, Simon-Martin Neumair (Hg.): Internationale Wirtschaft. Rahmenbedingungen, Akteure, räumliche Prozesse. München, Wien 2006. 794 S.

Transnationale Unternehmen gelten – nicht zuletzt für Geographen – als wichtige Treiber der Globalisierung. Gegenstand dieses umfangreichen Lehrbuchs sind die Rationalität, die Strategien und das Entscheidungsumfeld, in dem sich sowohl große TNC als auch kleine und mittlere Unternehmen internationalisieren. Es stammt, ganz unüblich, aus wirtschaftsgeographischer Feder und wurde ausschließlich von Mitarbeitern des wirtschaftsgeographischen Lehrstuhls in München erarbeitet. Das eröffnet stärker als in der allgemeinen Literatur zum internationalen Management eine Perspektive auf die ‚Räumlichkeit‘ des Entscheidungsumfeldes der Unternehmen und die Konsequenzen, die sich daraus für unternehmerisches Handeln ergeben.

Frank Meyer: Die Städte der vier Kulturen.Eine Geographie der Zugehörigkeit und Ausgrenzung am Beispiel von Ceuta und Melilla (Spanien/Nordafrika). Stuttgart 2005 (Erdkundliches Wissen 139). 318 S.

Die spanischen Exklaven auf nordafrikanischem Boden bündeln wie in einem Brennglas die Chancen und Konflikte einer multikulturellen Kommunität an der Nahtstelle zwischen zwei jeweils dominant ausgeprägten Kulturräumen. Der konkrete Untersuchungsansatz besteht in der Frage nach der Selbstwahrnehmung kulturell eigenständiger Gruppen bzw. der Ausgrenzung der jeweils als „anders“ empfundenen Bevölkerungsteile.

Peter Weichhart, Christine Weiske, Benno Werlen: Place Identity und Images. Das Beispiel Eisenhüttenstadt. Mit Beiträgen von Gerhard Ainz und Christoph Sulzer sowie Marco Mehlin. Wien 2006 (Abhandlungen zur Geographie und Regionalforschung 9). 288 S.

In den letzten Jahren sind „Image“ und „Identität“ zu zentralen Schlagworten der Stadtpolitik geworden. Der wirtschaftliche Strukturwandel sowie leere öffentliche Kassen zwingen die Kommunen in zunehmendem Maße, ihre endogenen Potentiale in Wert zu setzen und ihre weichen Standortfaktoren zu verbessern. Stadtmarketing-Agenturen zielen darauf ab, die Städte „ins rechte Licht zu rücken“, d.h. ihr Image nach innen und nach außen zu verbessern. Dazu gehören einerseits Bestrebungen, den Stadtraum in der interkommunalen Konkurrenz möglichst „unverwechselbar“ erscheinen zu lassen. Andererseits sollen so genannte „Identitätsanker“ dabei helfen, die Identifikation mit der Stadt durch die Bewohnerinnen und Bewohner zu erhöhen.

Peter Barber (Hg.): Das Buch der Karten. Meilensteine der Kartografie aus drei Jahrtausenden. Aus dem Englischen von Birgit Lamerz-Beckschäfer. Darmstadt 2006. 360 S.

Das vorrangig von englischsprachigen Autoren verfasste und von Peter Barber, dem Leiter der Kartensammlung der British Library, herausgegebene Werk liegt nun auch in deutscher Übersetzung vor, wobei die deutsche Version von Fachvertretern aus Mitteleuropa (wie Wolfgang Crom, Markus Heinz u.a.) geringfügig bearbeitet und erweitert wurde.

Niklas Martin: Einkaufen in der Stadt der kurzen Wege? Einkaufsmobilität unter dem Einfluss von Lebensstilen, Lebenslagen, Konsummotiven und Raumstrukturen. Mannheim 2006 (Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung 16). 282 S.

Dieser Berliner Dissertation liegen neben einem gründlichen Literaturstudium vor allem umfangreiche empirische Forschungen zugrunde. Dennoch bestätigen die Ergebnisse eher bekannte Entwicklungen, die sich in Berlin besonders nach der Wiedervereinigung 1990 vollzogen haben. Ob es zu einer „Stadt der kurzen Wege“ kam, wird schon im Titel bezweifelt. Die Fragestellung leitet sich von dem Planungsziel ab, den Verkehr in der Stadt so weit wie möglich zu entlasten und dabei besonders Autofahrten zu reduzieren.

Karl Martin Born, Timo Fichtner, Stefan Krätke (Hg.): Chancen der EU-Osterweiterung für Ostdeutschland. Hannover 2006. 312 S.

Zweifellos haben die Raumentwicklungsprozesse des vergangenen Jahrzehnts auf europäischer Ebene zu einem Abbau räumlicher Disparitäten geführt. Dies war nicht zuletzt ein Ergebnis der supranationalen Kohärenz- und Strukturpolitik der EU. Allerdings haben sich die regionalen Disparitäten auf nationaler Ebene vergrößert. Globalisierung, Transformationsprozesse und die Erweiterung der EU nach Osten bildeten wesentliche Bestimmungsfaktoren.

Hermann Kreutzmann (Hg.): Karakoram in Transition. Culture, Development and Ecology in the Hunza Valley. Oxford, New York 2006.

„Transition“ ist das Thema dieses Buchs, das bedeutet Übergang, Wandel, Veränderung, Umformung. Im Zusammenhang mit dem Karakorum und dem Hunza-Tal mag dies verwundern, denn Gebirgsräume, insbesondere die peripheren, sind in aller Regel Beharrungsräume und nicht Regionen des Wandels.